• Ladet eure Sorgen bei Gott ab, denn er sorgt für euch.

     

     

    Petrus 5,7

Gebet

Es gibt verschiedene Arten von Gebet. Welche fallen euch denn ein?

- Dankgebet

- Lobpreisgebet

- Anbetungsgebet

- Fürbitte

Wir danken Gott, wenn wir bspw. seine Güte erfahren haben.

Wir loben und preisen ihn, wenn wir uns bspw. freuen.

Wir beten ihn an, wenn wir bspw. Ehrfurcht erleben.

Wir bitten ihn, wenn wir bspw. seine Hilfe nötig haben.

Aber wie bitten wir ihn? Jesus gibt ein Beispiel dazu in Lk. 11:

5 Dann sagte Jesus zu den Jüngern: «Stellt euch vor, einer von euch hat einen Freund. Mitten in der Nacht geht er zu ihm, klopft an die Tür und bittet ihn: 'Leihe mir doch bitte drei Brote.

6 Ich habe unerwartet Besuch bekommen und nichts im Haus, was ich ihm anbieten könnte.'

7 Vielleicht würde der Freund dann antworten: 'Stör mich nicht! Ich habe die Tür schon abgeschlossen und liege im Bett. Außerdem könnten die Kinder von dem Lärm wach werden. Ich kann jetzt nicht aufstehen und dir etwas geben.'

8 Das sage ich euch: Wenn er schon nicht aufstehen und dem Mann etwas geben will, weil er sein Freund ist, so wird er schließlich doch aus seinem Bett steigen und ihm alles Nötige geben, weil der andere ihm einfach keine Ruhe lässt.

9 Darum sage ich euch: Bittet, so wird euch gegeben. Sucht, so werdet ihr finden. Klopft an, so wird euch aufgetan.

10 Denn wer bittet, der wird bekommen. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet.

11 Welcher Vater würde seinem Sohn denn eine Schlange geben, wenn der ihn um einen Fisch bittet,

12 oder einen Skorpion, wenn er ein Ei haben möchte?

13 Wenn schon ihr hartherzigen, sündigen Menschen euren Kindern Gutes gebt, dann wird doch der Vater im Himmel erst recht denen seinen Heiligen Geist geben, die ihn darum bitten.»

Was dürfen wir daraus schließen?

1. Bete mit Ausdauer und Hartnäckigkeit:

Im ersten Teil des Abschnittes erzählt Jesus von einem Mann, der in Not gerät. Er braucht dringend Brot und hat keines mehr. Aber der Mann weiß, wo im Dorf noch etwas zu finden ist, nämlich bei einer befreundeten Familie und darum geht er mitten in der Nacht dort hin. Er musste damit rechnen, dass die Familie bereits im Bett war und fest geschlafen hat? Trotzdem war er bereit, dort an die Tür zu klopfen.

Wer traut sich das, selbst bei guten Freunden? Würdet ihr euch trauen, euch gegenseitig mitten in der Nacht zu besuchen, weil ihr irgendetwas benöigt?

Aber selbst, wenn wir uns trauen, wer würde nach dem ersten Anlauf, nach dem ersten Klopfen, noch einmal klopfen, wenn der Freund ruft: "Ich will weiterschlafen, lass´ mich in Ruhe und mach´ ja keinen Lärm mehr.“? Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt klopfen würde, geschweige denn weiter klopfen würde, wenn ich bereits eine Abfuhr erhalten habe.

Doch was möchte Jesus uns damit sagen. Er will uns doch deutlich machen, dass Gott möchte, dass wir für unser Gebetsleben diese kühne Einstellung bekommen. Er möchte, dass wir Gott bestürmen und, dass wir nicht nachlassen mit unseren Bitten. Er möchte, dass wir um das bitten, was wir benötigen. In unserem Gleichnis geht es unsere Freunde, die müde, erschöpft und hungrig sind. Der Mann bittet deshalb um Brot. Bei Gott ist das Brot des Lebens immer vorrätig. Wir können dieses Brot nicht auf Vorrat haben – bei Gott ist es rund um die Uhr zu haben. An allen Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag.

Im Matthäusevangelium ist die Rede von vier Freunden, die nicht so richtig an Jesus ran kommen und darum steigen sie ihm buchstäblich auf’s Dach. Sie tragen den Gelähmten auf die Decke des Bungalows, in dem sich Jesus befindet, und decken das Dach ab, um ihren Freund Jesus zu bringen, dass er ihn heilt. Das ist doch unverschämt.

Aber genau diese Kühnheit, diese Ausdauer wünscht sich Jesus, wenn es darum geht, dass wir unsere Freunde mit dem Brot des Lebens satt machen wollen.

Denken Sie an einen Menschen, den sie sehr gerne haben und der noch nicht vom Brot des Lebens, von Jesus gekostet hat.

Haben Sie Gott schon bedrängt. Haben Sie ihn gebeten, er solle Ihnen die richtigen Worte, die passenden Worte geben? Worte des Trostes, der Liebe, der Hoffnung und des Glaubens an Jesus. Worte die helfen und heilen?

Jesus möchte, dass wir kühn sind im Gebet, damit unser Gebet unsere Mitmenschen geistlich satt macht. Das ist der priesterliche Dienst eines Christen.

2. Bete und du wirst empfangen:

Mt. 7:

7 ...Bittet, so wird euch gegeben. Sucht, so werdet ihr finden. Klopft an, so wird euch aufgetan.

8 Denn wer bittet, der wird bekommen. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet.

Gott schenkt uns viel – jeden Tag und ohne dass wir darum bitten und fragen und meist ohne, dass wir erkennen, was er uns Gutes getan hat. Er weiß auch genau, was wir brauchen. Ähnlich wie Eltern ihre Kinder versorgen.

Aber in manchen Dingen möchte Gott gebeten werden. Er ist bereit, uns unendlich viel zu schenken. Doch wir sollen ihn darum bitten für das, was er für uns bereithält.

3. Bitte und lerne Geber besser kennen.

Durch unser Bitten, will nämlich Gott, dass wir den Geber der Guten Gaben besser kennen lernen. Das möchte ich am Bild eines orientalischen Bettlers verdeutlichen: Der Bettler saß an der Straße und bat die Menschen um milde Gaben. Wenn nun ein reicher Mann kam, der sehr nett und freundlich zu ihm war, der mit ihm sprach und dann noch einen besonders großzügigen Geldbetrag spendete, dann wurde der Bettler auf den Geber neugierig.

Er fragte andere Leute, wo denn dieser liebe Mann wohnte, und er suchte, möglichst in die Nähe dieses Mannes zu kommen. Es war aber nur möglich das Haus des gnädigen Herrn zu finden, wenn er sich aufmachte und nach ihm suchte.

Vielleicht bettelte der Bettler dann möglichst in der Nähe dieses Hauses und wenn sich ein freundschaftliches Verhältnis entwickelte, so konnte es sein, dass sich der Bettler ein Herz fasste, beim seinem Gönner anklopfte und dort auch noch Unterkunft bekam. So wurde er sozusagen zum Hausgenossen des Schenkenden und gehörte zu seiner Familie.

Ähnlich möchte Gott uns durch seine Großzügigkeit zu seinen Hausgenossen machen. Er möchte, dass wir die Initiative ergreifen. Er möchte, dass wir bewusste Bitten aussprechen. Er möchte, dass wir uns auf die Suche nach ihm machen. Er möchte, dass wir bei ihm anklopfen. Jesus verspricht: Es wird uns gegeben, wir werden finden und es wird aufgetan. Gott öffnet sich ganz unserem Bitten. Das ist eines der schönsten Versprechen der Bibel.

4. Bete um den Heiligen Geist

Jesus sagt noch, worum wir besonders bitten sollen. Um den Heiligen Geist. Warum ausgerechnet um den Heiligen Geist?

Einmal verwandelt uns der Heilige Geist zu Kindern Gottes. Der Heilige Geist in uns erklärt unserem menschlichen Geist, dass wir seine Kinder sind. Er schenkt uns sozusagen neues Selbstbewusstsein und er wird dafür sorgen, dass wir Jesus immer ähnlicher werden.

Als Jesus auf der Erde war, hatte er kein Geld, keine Wohnung, keinen Bausparvertrag und keine Versicherungen. Und trotzdem hatte er täglich mehr als genug und er konnte sogar für das Wohl anderer Menschen sorgen (Speisung der 5000). Warum konnte er das? Er bat Gott, damit er das bekam, was er brauchte. Und wer teilte es aus? Der Heilige Geist.

Wenn uns Gott den Heiligen Geist schenkt, dann werden wir eine Freude, eine Liebe zu Gott bekommen, dass Gott uns der höchste Schatz und das höchste Gut wird. Dann geht das Psalmwort in Erfüllung:

Ps. 37,4: Habe deine Lust am HERRN; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.

Amen.