• Ladet eure Sorgen bei Gott ab, denn er sorgt für euch.

     

     

    Petrus 5,7

Naphtali 21.10.2107

Heute sprechen wir über den Segen Jakobs für Naphtali. Aus dem Wort Gottes erfahren wir einige allgemeine Dinge über ihn.

· Er ist der Sohn von Bilha, der Magd von Rahel.

· Sein älterer Bruder ist Dan.

1. Mos. 35,25: Die Söhne Bilhas, Rahels Magd: Dan und Naftali.

· Rahel gab Naphtali seinen Namen.

1. Mos. 30,8: Da sprach Rahel: Kämpfe Gottes habe ich gekämpft mit meiner Schwester, und ich habe gesiegt. Und nannte ihn Naftali.

· Sein Name bedeutet „mein Kampf“ oder „Kämpfe Gottes“.

· Er hat vier Söhne.

1. Mos. 46,24: Die Söhne Naftalis: Jachzeel, Guni, Jezer und Schillem.

· Er erhält an zehnter Stelle den Segen seines Vaters Jakobs. In der Reihe der der vier Söhne der Mägde ist er der letzte.

· Der Stamm Naphtali ist eng mit dem Stamm Asser verbunden. Sie sind die Zweitgeborenen der Nebenfrauen Jakobs. Bspw. teilen sie sich in der Wüste ein Lager, das unter der Leitung Dans gestanden hat. Bei der Landverteilung erhalten sie im Norden nebeneinander einen Landstrich, der sehr fruchtbar und wunderschön ist.

Jakobs Worte lauten in 1. Mos. 49,21:

Naphtali ist eine losgelassene Hirschkuh; er, der schöne Worte gibt.

In den Segnungen für seine Kinder hat Jakob immer wieder Metaphern benutzt, in denen Tiere vorgekommen sind. Juda steht im Zusammenhang mit einem Löwen, dem König der Tiere, Issachar mit einem knochigem Esel, um damit seine Rolle als fronpflichtiger Knecht hervorzuheben, und Dan wird als Schlange und Otter bezeichnet. Naphtali steht im Zusammenhang mit einer Hirschkuh. Was können wir über eine Hirschkuh sagen? Sie ist das Weibchen eines Hirsches. Hirsche bewohnen meist dichte Wälder oder Landschaften mit üppiger Vegetation, in der sie sich schnell springend fortbewegen können. Die Hirsche, die sich in offenen Landschaften aufhalten, sind gute Läufer. In der Bibel wird die Hirschkuh wegen ihrer Anmut und Schönheit, Trittsicherheit und Schnelligkeit immer wieder erwähnt. Ps. 18/ 2. Sam. 22:

34 Er macht meine Füße gazellenflink und standfest auf allen steilen Gipfeln.



David dankt Gott dafür, dass er so gewandt ist wie eine Gazelle = Hirschkuh ist.

In Ps. 42 wird der nach Wasser schreiende, schmachtende Hirsch zum Bild für das Verlangen des Beters nach der Nähe Gottes:



2 Wie ein Hirsch nach frischem Wasser lechzt, so sehne ich mich nach dir, mein Gott!

Im Segen Jakobs finden wir das Adjektiv losgelassen. In anderen Übersetzungen wird flüchtig, leichtfüßig, frei herumlaufend verwendet. Diese Worte machen deutlich, dass die Hirschkuh in ihrer Bewegungsfreiheit in keinerlei Hinsicht eingeschränkt ist. Sie wird in ihrem Lauf durch nichts gehindert und kann sich dadurch völlig frei fühlen. Das Bild der Hirschkuh ist somit ein Bild der Freiheit und steht in vollem Gegensatz zu Issachar. 1. Mos. 49:

14 Issachar wird ein knochiger Esel sein und sich lagern zwischen den Sattelkörben:

15 Er sah die Ruhe, dass sie gut ist, und das Land, dass es lieblich ist; da hat er seine Schultern geneigt, zu tragen, und ist ein fronpflichtiger Knecht geworden.

Issachar wird mit einem Arbeitstier verglichen und wird zu einem fronpflichtigen Knecht. Somit ist bei Issachar nichts von Freiheit zu spüren. Er gibt seine Freiheit bewusst auf, um in den Dienst der umliegenden Völker zu treten. Sein Ziel ist, dadurch sehr reich zu werden. Der Preis, den er dafür bezahlt, ist sehr hoch. Er verliert seine Freiheit.

Interessant ist, dass gerade der Sohn einer Magd und dazu noch der zweitgeborene dieser Magd den Gedanken der Freiheit wiedergibt, der den Namen Naphtali – mein Kampf/ Kämpfe Gottes trägt. Dies zeigt, dass Kämpfe nötig sind, um zu dieser Freiheit gelangen zu können. Dan und Gad, die Erstgeborenen der beiden Nebenfrauen, sind Krieger. Naphtali und Asser, die beiden Zweitgeborenen der Nebenfrauen, sind dagegen nicht die typischen Kämpfer. Doch sie sind, wenn es darauf ankommt, kampfbereit. In erster Linie sind sie allerdings dazu berufen, für die anderen Stämme zum Segen zu werden.



Ein Mann namens Barak ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Stamm Naphtali tatsächlich kämpfen kann. Er ist ein Mann aus Naphtali, der gerufen wird, einen Krieg anzuführen. Mit Unterstützung der Prophetin Debora gelingt es ihm, gegen Jabin, dem König von Kanaan, der die nördlichen Stämme 20 Jahre lang unterjocht hatte, mit
10 000 Männern aus den Stämmen Naphtali und Sebulon zu siegen. Die Dankbarkeit für die erworbene Freiheit und Erlösung kommt in den schönen Worten Deboras, die sie in einem Lied zum Ausdruck bringt, deutlich.

Welche Berufung, welche anderen Aufgaben haben die beiden Stämme Naphtali und Asser? Wir wissen, dass Asser mit Wohlstand und Reichtum gesegnet und seinen Brüdern dadurch zum Segen ist. Und der Segen, der auf Naphtali liegt, hört mit dem Bild der Freiheit nicht auf. Es heißt zudem, dass er schöne Worte von sich gibt. Dies bedeutet, dass er mit einem besonderen Talent gesegnet ist. Schöne Worte finden wir in Liedern, in Gedichten und in Reden. Naphtali bezeugt somit in Worten seine Freude. Und diejenigen, die diese Worte hören, erfreuen sich ebenfalls daran. Über schöne Worte freut sich unser Herz. Sie sind zum Segen für denjenigen, der sie hört.

Doch im Segen von Mose können wir sehen, dass die Talente, Gaben und Begabungen, die der Stamm Naphtali erhält, weit über die Redekunst hinausgehen. 5. Mos. 33:

23 Und für Naftali sprach er: Naftali, gesättigt mit Huld und voller Segen des HERRN! Westen und Süden nimm in Besitz!

Elberfelder Bibel

23 Und über Naftali sprach er: Naftali hat viel Gnade und ist voll Segens des HERRN; gegen Westen und Süden hat er Besitz.

Lutherbibel

23 Zum Stamm Naftali sagte er: „Ihr von Naftali erfahrt die ganze Liebe des HERRN und werdet reich von ihm beschenkt. Euch gehört das Land, das sich vom See nach Süden erstreckt!“

Hoffnung für alle

Bei diesen Worten fällt mir nur das Wort „Wow“ (engl. beeindruckend) ein. Wer von uns möchte denn nicht mit einem solchen Segen gesegnet sein? Wer will denn nicht gesättigt sein mit Wohlwollen, Gunst und Gnade, Freundlichkeit und Zuwendung unseres Herrn? Wer will denn nicht die ganze Liebe unseres Herrn erfahren? Wer will denn nicht den ganzen und somit den vollkommenen Segen unseres Herrn erhalten? Da sagt doch keiner: „Das muss ich mir erst mal überlegen, ob ich das überhaupt will! Kann ich vielleicht eine Woche Bedenkzeit haben?“

Naphtali erhält hier einen Segen, durch den besondere und wunderbare Gaben zum Vorschein kommen. Dies können wir bei Hiram beobachten. Er ist eigentlich nur ein halber Israelit. Sein Vater stammt aus Tyrus, ein Küstenvolk nördlich von Israel. Doch seine Mutter war Israelitin – und zwar aus dem Stamm Naphtali. Ihm wird eine sehr besondere Ehre zuteil: Er wird der Bauleiter des ersten Tempels. Die Bibel begründet das mit seinen herausragenden Gaben. 1. Kön. 7:

13 Und der König Salomo sandte hin und ließ Hiram von Tyrus holen; der war Sohn einer Witwe aus dem Stamm Naphtali; sein Vater aber war ein Mann aus Tyrus, ein Erzschmied. Der war voll Weisheit, Verstand und Kunstsinn, um allerlei Arbeiten in Erz auszuführen; und er kam zum König Salomo und führte alle Arbeiten für ihn aus.

Hiram ist nur ein Beispiel, an dem wir sehen können, dass der Stamm Naphtali mit wunderbaren, guten Eigenschaften reich gesegnet ist. Der Grund dafür ist nicht nur, dass es ihm gut geht und er sich daran freut, sondern dass er zum Segen für andere wird. Dies wiederum führt zu Lob und Dank dem Herrn gegenüber.

Wenn wir unser Leben betrachten, können wir dann sagen, dass wir losgelassene Hirschkühe sind? Leben wir ein Leben in Freiheit? Sind wir frei? Die Antwort sollte bei jedem von uns mit JA beantwortet werden. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Jesus. Jesus hat uns durch sein Werk am Kreuz Freiheit und Erlösung gebracht. Am Kreuz sind sich Licht und Finsternis begegnet. Das Licht ist aus dieser Begegnung als Sieger hervorgegangen. Jesus ist das Licht der Welt. Joh. 8:

12 Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Jesus hat den Tod überwunden. Er ist auferstanden. Er hat unsere Schuld ans Kreuz getragen, damit wir frei werden und gerettet werden.

2. Kor 3: 17Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.

Gal. 5: 1 Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch

nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!

Joh. 8: 34 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:

Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.

35 Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig.

36 Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.

Von was sind wir frei?

Röm. 7: 6 Nun aber sind wir vom Gesetz frei geworden und dem gestorben, was uns gefangen hielt, sodass wir dienen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens.

Röm. 8: 2 Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.

Wir sind frei vom Gesetz (Röm. 7,1-25). Wenn wir versuchen, nach dem Gesetz zu leben, um dadurch vor Gott Rechtfertigung zu erlangen, werden wir zu Sklaven des Gesetzes. Doch wir sind gerechtfertigt aufgrund unseres Glaubens und nicht aufgrund des Gesetzes. Das ist unsere Rettung, die Jesus durch seinen Tod am Kreuz möglich gemacht hat.

Wir sind frei von Sünde (Röm. 6,1-23). Jeder Mensch ist ein Sünder vor Gott. Aber in Jesus haben wir zum einen die Vergebung unserer Sünden, zum anderen sind wir durch ihn der Sünde gestorben. Die Sünde hat dadurch keine Macht mehr über uns. Wir erlangen dadurch die Freiheit, Dinge nicht mehr tun zu müssen, die wir davor taten, obwohl wir sie nicht tun wollten.

Wir sind frei vom Tod (Röm. 8,1-39). Durch Jesus werden wir die Auferstehung erleben und ewiges Leben in der Gemeinschaft mit Gott erlangen. Wir wissen also um unsere Zukunft und brauchen keine Angst mehr davor zu haben.

Ist das nicht ein Grund zur Freude? Wie drücken wir unsere Freude aus? Tun wir das, indem wir schöne Worte sprechen und Gott mit Worten des Lobes und des Dankes preisen? Erheben wir einen Lobgesang darüber, was Gott in unserem Leben getan hat? Geben wir Zeugnis von den Wundertaten Gottes in unserem Leben? Oder ist das, was Gott getan hat und gerade tut, für uns zu einer Selbstverständlichkeit geworden? Vielleicht sind wir auch müde und lau geworden. Vielleicht versuchen wir, aus eigener Kraft heraus Wege zu gehen, die wir für die seinen halten. Wenn das so ist, lasst uns Buße tun und Gott bitten, in uns das Feuer der ersten Liebe neu zu entfachen. Lasst uns Gott bitten, uns das Verlangen zu schenken, auf seinen Wegen zu gehen. Lasst uns Gott bitten, uns das Wollen und Gelingen für seinen Weg zu schenken. Gott hat sein Bestes gegeben, damit wir Leben haben, auf dem der Segen Gottes liegt. Wir geben Gott unser Bestes, unsere Herzen, wenn wir unsere Herzen auf ihn gerichtet haben.



Gott segne euch!