• Ladet eure Sorgen bei Gott ab, denn er sorgt für euch.

     

     

    Petrus 5,7

Thomas ein Glaubensheld/27.05.2018

Der Seiltänzer

 

Hoch über dem Marktplatz einer kleinen Stadt hatte ein Seiltänzer sein Seil gespannt und machte dort oben unter den staunenden Blicken vieler Zuschauer seine gefährlichen Kunststücke.

"Glaubt ihr, dass ich da auf diesem Seil rübergehen kann?", fragte er in die Menge.
"Ja, wir glauben es", riefen die Menschen und schauten dem lebensgefährlichen Unternehmen gespannt zu. Und so ging er in luftiger Höhe mehrmals über das gespannte Seil.

Gegen Ende der Vorstellung holte er eine Schubkarre hervor und fragte die Anwesenden: "Glaubt ihr, dass ich auch mit diesem Schubkarren rüberkomme?"
"Ja, wir glauben es, du schaffst es!", schrien die Zuschauer begeistert.
Und tatsächlich kam er mitsamt Schubkarren am anderen Ende an, und die Menschen waren begeistert.

Dann fragte der Seiltänzer die Zuschauer: "Wer will sich in die Schubkarre setzen, damit ich ihn dann über das Seil schiebe?“

Da wurden die Mienen der Zuschauer ängstlich. Nein, dazu hatten sie keinen Mut! Nein, keiner traute sich das.

Plötzlich meldete sich ein Junge. "Ich setze mich in die Karre", rief er, kletterte hinauf, und unter dem gespannten Schweigen der Menge schob der Mann das Kind über das Seil. Als er am anderen Ende ankam, waren alle außer sich vor Begeisterung und klatschten begeistert Beifall.

Einer aber fragte den Jungen: "Sag, hattest du keine Angst da oben?"
"Oh nein", lachte der Junge, "der Mann, der mich über das Seil schob, ist ja mein Vater!"

Ich denke, ihr habt bereits erkannt, worum es heute gehen soll. Es geht um Vertrauen. Die Menschenmenge in der Geschichte ist begeistert von den Kunststücken des Seiltänzers. Sie bewundert seine Fähigkeit, auf dem Seil zu tanzen. Sie traut ihm zu, über das Seil balancieren zu können. Sie traut ihm sogar zu, dass er in der Lage ist, eine Schubkarre über das Seil zu balancieren. Doch ihr Vertrauen hat Grenzen. Obwohl die Menschen erlebt haben, dass der Seiltänzer X-Mal über das Seil balanciert ist, werden sie ängstlich. Sie haben X-Mal erlebt, dass nichts schiefgegangen ist und doch kommt Angst in ihnen hoch. Ihnen fehlt das Vertrauen, sich in die Schubkarre zu setzen. Ich frage jetzt einfach einmal: Würdet ihr euch in eine Schubkarre setzen, die von einem Seiltänzer auf einem Seil geschoben wird? Nein? Würdet ihr euch in die Schubkarre setzen, nachdem ihr gesehen habt, dass der Mann seinen Sohn problemlos über das Seil geschoben hat? Nein? Wieso würdet ihr das nicht tun? Ihr wisst, es kann gefährlich sein. Wir sind viel schwerer als das Kind. Was ist, wenn der Mann aus irgendeinem Grund plötzlich das Gleichgewicht verliert? Wir würden in die Tiefe fallen. Die Schubkarre würde uns keinen Schutz bieten. Wenn sich jemand neben uns melden würde, würden wir ihn davon abhalten, in die Schubkarre zu steigen? Nein! Eine uns unbekannte Person würden wir nicht abhalten. Doch was ist, wenn wir die Person kennen? Vermutlich würden wir alles daransetzen, dass sie sich nicht in die Schubkarre setzt. Der Punkt ist, wir vertrauen unser Leben und das Leben uns liebgewordene Menschen nicht jemand an, den wir nicht kennen, auch wenn wir dessen Fähigkeiten beobachtet haben.

Gibt es Menschen in der Bibel, die vertrauen in Gott haben? Ja! Wer fällt euch spontan ein? Abraham, Isaak, Jakob, Moses, Josua, Samuel, David, Paulus. ihr sagen, dass der Jünger Jesu namens Thomas ein Mann mit Gottvertrauen ist? Nein? Thomas und Glaube passt für uns auf den ersten Blick nicht zusammen. Wir kennen ihn als den ungläubigen Thomas in Johannes 20. Jesus erscheint den Jüngern. Thomas ist allerdings nicht dabei. Als ihm die Erscheinung Jesu von den anderen Jüngern berichtet wird, sagt er:

25b Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich's nicht glauben.

Ist euch aufgefallen, dass Thomas sagt: ich kann es nicht glauben. Er sagt nicht, ich will es nicht glauben. Es geht also hier nicht um das Wollen. Ich kann mir vorstellen, dass er es gern glauben wollte. Ich kann mir sogar vorstellen, dass er sich gewünscht hat, dass das, was ihm die anderen soeben mitgeteilt haben, wahr ist. Doch er kann es nicht glauben. Es ist für ihn unvorstellbar, unrealistisch. Er hat in dieser Sache keinen Glauben. Er weiß, Jesus ist tot. Jesus wurde zuerst misshandelt und daraufhin gekreuzigt. Letztlich wurde sogar ein Schwert in seine Brust gestoßen. Jetzt frage ich:  Wieso hat Thomas ein Problem zu glauben, dass seine Mitjünger Jesus gesehen haben? Lasst uns genauer die Sache betrachten:

In Joh. 20 steht:

1 Am ersten Tag der Woche kommt Maria von Magdala früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weg war.

19 Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch.

Zwischen diesen beiden Ereignissen geschieht einiges. Ich gebe euch eine kurze Abfolge davon.

  • Maria rennt weg und begegnet Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebhatte (V. 2a).
  • Sie berichtet ihnen, dass Jesus nicht mehr im Grab liegt (V. 2 b).
  • Die beiden Männer laufen zum Grab. Petrus und danach der andere Jünger gehen in das Grab hinein und sehen nur noch die Leinentücher (V.  3 – 8).
  • Sie gehen heim (V. 10).

Was haben sie dort gemacht? Darüber wird nichts berichtet. Doch wir können uns vorstellen, dass sie dort erzählen, was sie gerade erlebt haben. Sie sind bestimmt sehr aufgeregt, vielleicht sogar deswegen sehr aufgewühlt und durcheinander.

  • Maria scheint mit den beiden Jüngern zum Grab zurückgekehrt zu sein, denn sie sieht in das Grab und weint (V. 11).
  • Sie sieht dort zwei Engel stehen (V. 12).
  • Die Engel fragen nach dem Grund ihres Weinens und sie antwortet: „Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“ (V. 13).
  • Während des Sprechens wendet sie sich um und sieht Jesus stehen. Sie erkennt ihn allerdings nicht (V. 14).

Das finde ich sehr interessant. Sie hat Zeit mit Jesus verbracht, jetzt sieht sie ihn und sie erkennt ihn doch nicht. Sieht Jesus denn so anders aus oder ist sie blind für die Wahrheit, weil diese außerhalb ihrer Vorstellungskraft liegt? Wir wissen es nicht.

  • Jesus wiederholt die Frage der Engel und ergänzt zudem: Wen suchst du? Maria denkt, er sei ein Gärtner. Sie will wissen, ob er Jesus weggelegt hat und wohin er ihn gelegt hat, damit sie ihn zurückbringen kann (V. 15).
  • Jesus sagt ihren Namen. Maria erkennt ihn bei diesem Wort vermutlich an seiner Stimme, sie dreht sich erneut zu ihm um und nennt ihn Rabbuni, Meister (V. 16).
  • Maria will Jesus vermutlich umarmen, doch das verhindert Jesus. Er gibt ihr den Auftrag, den Jüngern folgendes zu sagen: „Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott“ (V. 17).
  • Maria gehorcht den Worten Jesu (V. 18).

Nach all diesen Ereignissen versammeln sich die Jünger. Sie verschließen die Tür aus Angst vor den Juden. Weshalb haben sie Angst? Es wird erzählt, die Jünger hätten den Leichnam Jesu gestohlen. Wir wissen nicht, wie die Juden auf diese Aussage reagiert haben. Doch die Jünger befürchten, dass die Juden darüber sehr verärgert sind. Die Juden kennen die Jünger Jesu. Und die Jünger haben Angst vor der Reaktion der Juden, wenn sie einander begegnen. Dies zeigt: Die Jünger sind mutlos. Und in dieser Situation, in der die Jünger verängstigt und mutlos sind, taucht Jesus in ihrer Mitte auf. Er sagt zu ihnen: „Friede sei mit euch.“ (V. 19). Wie reagieren die Jünger darauf? Erschrecken sie sich? Sind sie geschockt? Sind sich noch mehr verängstigt? Sind sie erfreut? An dieser Stelle erfahren wir noch nichts darüber. Jesus zeigt ihnen sogleich seine Hände und seine Seite (V. 20). Die Jünger bekommen somit einen visuellen Beweis über seine Verletzungen. Allein seine Gestalt, sein äußeres Erscheinungsbild und sein Grußwort scheinen nicht ausgereicht zu haben, damit sie ihn erkennen. Jesus scheint sich dessen bewusst gewesen zu sein, da er seine Hände und seine Seite zeigt, ohne dazu aufgefordert zu werden. Als die Jünger die Hände und die Seite sehen, werden sie froh (V. 20). Das bedeutet, sie sind nicht sofort froh, als sie ihn in ihrer Mitte entdecken. Wir dürfen davon ausgehen, dass sie sehr erschrocken sind, vielleicht sind sie sogar geschockt und verharren in einer Art Schockzustand. Sie werden erst froh, als er ihnen seine Wundmale zeigt und sie ihn daran erkennen. Sie erkennen ihn nicht sofort, als er erscheint, sondern erst an seinen Wundmalen. Wieso sind sie froh? Wir lesen in Vers 20: Sie wurden froh, dass sie den Herrn sehen. Ihre Freude kann verschiedene Gründe haben:

  • Sie sind froh, dass es Jesus ist, den sie sehen.
  • Sie sind froh, dass es nicht irgendjemand anderes ist, der plötzlich in ihrer Mitte erscheint.
  • Sie sind froh, dass sie Jesus lebendig sehen.
  • Sie sind froh, Jesus wieder bei sich zu haben.  

Jesus wiederholt seinen Friedensgruß, sendet sie aus (V. 21) und bläst sie an (V. 22). Dabei sagt er: „Nehmt hin den Heiligen Geist!“ (V.22). Was passiert hier? Empfangen sie den Heiligen Geist? Wird der Heilige Geist über sie ausgegossen? Erleben sie die Taufe mit dem Heiligen Geist? Wie dürfen wir das verstehen? Wenn sie mit dem Heiligen Geist getauft worden wären, wäre das Pfingsterlebnis nicht mehr notwendig gewesen. Ich gehe davon aus, dass der Heilige Geist auf sie gekommen ist, um ihnen bereits jetzt zu helfen. Er hat allerdings noch nicht in ihnen Wohnung genommen. Und dann sagt Jesus noch in 23: Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. Mehr wird uns über den Besuch Jesu nicht erzählt. Doch wir erfahren im nächsten Vers, dass Thomas nicht dabei ist, als Jesus die Jünger besucht hat. Die Jünger erzählen ihm natürlich, dass sie Jesus gesehen haben, doch er kann nur eines darauf erwidern:

25 Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich's nicht glauben.

Ich frage euch: Ist seine Reaktion nachvollziehbar? Jesus ist den Jüngern am gleichen Tag erschienen, an dem Maria von Magdala das leere Grab entdeckt hat, Petrus und der Jünger, den Jesus liebhat, im leeren Grab gewesen sind, Jesus vor dem Grab mit Maria gesprochen hat und sie die Worte Jesu den Jüngern mitgeteilt hat. Wir wissen aus Vers 24, dass Thomas nicht da ist, als Jesus den Jüngern erscheint. Ich habe mich gefragt: Was ist, wenn er die Vorkommnisse des gesamten Tages nicht miterlebt hat? Es könnte doch sein, dass er nicht da war. Vielleicht wollte er alleine sein. Vielleicht hat er Zeit für sich alleine gebraucht, um mit seiner Trauer um den Tod Jesu zurecht zu kommen. Somit hätte er nicht mitbekommen, dass Maria von Magdala das leere Grab entdeckt hat, Simon Petrus und der Jünger, den Jesus liebhat, im leeren Grab gewesen ist, Jesus vor dem Grab mit Maria gesprochen hat und sie die Worte Jesu den Jüngern mitgeteilt hat. Seine Reaktion, Beweise für die Aussagen der Jünger haben zu wollen, wäre unter diesem Aspekt durchaus nachvollziehbar. Doch vielleicht hat er die Vorkommnisse des Tages mitbekommen. Dann weiß er, dass Jesus nicht mehr im Grab liegt. Das ist durch mehrere Zeugenaussagen verifiziert. Maria hat gegenüber den Jüngern behauptet, Jesus gesehen zu haben. Sie sagt ihnen die Worte Jesu, dass er zu seinem Vater auffahren wird. Ich vermute, dass das die Jünger nicht so einfach geglaubt haben. Sie haben sich vermutlich gefragt: Wieso sollte Jesus zu Maria gesprochen haben? Wieso hat er sich nicht Simon Petrus oder dem Jünger, den Jesus liebt, offenbart? Hat sich das Maria eingebildet? Ist es das, was sie sich wünscht? Ich habe mich gefragt: Wieso wird nichts über die Reaktion der Jünger auf die Nachricht von Maria berichtet? Das wäre doch interessant gewesen. Ich vermute: Das spielt keine große Rolle. Und nachdem alle noch in Trauer waren und erst kurz zuvor damit konfrontiert worden sind, dass Jesus nicht mehr im Grab liegt, haben die Jünger Maria vielleicht einfach nur reden lassen, ohne es zu kommentieren.

Unabhängig davon, wie es tatsächlich gewesen ist, haben wir festgestellt, dass Jesus den Jüngern seine Wundmale gezeigt hat. Er hat sie gezeigt, weil er wusste, die Jünger würden ihn sonst nicht erkennen und vermutlich in ihrem Schockzustand verharren. Und Thomas fordert diesen sichtbaren Beweis ein, sollte Jesus ihm begegnen. Wir wissen, Jesus gibt den Jüngern von sich aus diesen Beweis, weil er weiß, dass sie ihn sonst nicht erkennen würden. Doch Thomas geht sogar einen Schritt weiter. Er möchte die Wunden Jesu nicht nur sehen, sondern sie sogar berühren. Können wir es ihm verdenken? Nein! An der Stelle von Thomas hätten wir den Jüngern die Geschichte über Jesu Erscheinen in ihrer Mitte vermutlich ebenfalls nicht geglaubt. Die Jünger haben sicher erzählt, dass die Tür abgesperrt war, als Jesus erschienen ist. Wie also sollte Jesus in den Raum kommen, in dem die Jünger waren. Wir würden heutzutage vermutlich sogar noch überlegen, was unser Gegenüber wohl gerade eingeworfen hat, wenn uns eine solche Geschichte aufgetischt werden würde.

Zu Beginn haben wir bereits festgestellt, dass Thomas nicht glauben kann, was ihm die Jünger berichten. Wir wissen wie es weitergeht. Jesus weiß um diese Aussage von Thomas. Und acht Tage später, bei seinem nächsten Erscheinen vor den Jüngern, ist Thomas auch da (V. 26). Jesus konfrontiert ihn mit seiner Aussage.

27 Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

Tut Thomas, wozu er von Jesus aufgefordert wird? Nein! Thomas weiß sofort, wer vor ihm steht. Er nennt ihn auch sofort: „Mein Herr und mein Gott!“ (V. 28). Wie reagiert Jesus? Er sagt zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? (V. 29). Erwartet Jesus eine Antwort auf seine Frage? Nein! Er kennt die Antwort. Es ist eine rhetorische Frage. Schauen wir an, wann die Jünger geglaubt haben, dass Jesus vor ihnen steht? Als sie ihn gesehen haben? Nein! Sie haben Jesus erst erkannt, als er ihnen seine Wundmale gezeigt hat. Also gibt es keinen Unterschied zwischen dem Erleben der Jünger und Thomas. Wieso stellt Jesus Thomas dann diese Frage? Steckt dahinter Jesu Verwunderung oder Enttäuschung? Ist er ihm gegenüber nicht ungerecht? Misst er nicht mit verschiedenem Maß? Ich denke, es ist etwas anderes. Es gibt einen entscheidenden Unterschied: Thomas hat die Berichte der Jünger über das Erscheinen Jesu gehört. Er hat ihren Worten nicht vertraut. Er will wie sie einen sichtbaren und sogar noch einen fühlbaren Beweis dafür, dass Jesus lebt. Jesus will Thomas mit seiner Frage bewusst machen, dass seine Haltung von Zweifel und Unglauben geprägt war. Daher sagt Jesus im Anschluss an seine rhetorische Frage: Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! (V. 29). Das Kapitel endet mit:

30 Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch.

31 Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr, weil ihr glaubt, das Leben habt in seinem Namen.

Johannes hat sich also zum Ziel gesetzt, über bestimmte Wunder zu berichten, damit wir zum Glauben kommen und dadurch ewiges Leben erlangen.

Wie steht es um uns und um unseren Glauben? Sind wir Glaubenshelden? Oder geht es uns nicht auch manchmal so wie Thomas. Wir hören oder lesen etwas und doch fehlt uns der Glaube. Wenn wir die Geschichten der Glaubenshelden in der Bibel genau betrachten, werden wir feststellen, dass sie immer wieder an einen Punkt gelangt sind, an dem sie zweifelten und unsicher waren. Manchmal taten sie sogar etwas, das nicht im Sinne Gottes war. Doch Gott hat sie nicht fallen lassen. Und Gott will und wird auch uns nicht fallen lassen. Er weiß um unsere Schwachheiten, unsere Unsicherheiten, unsere Zweifel, unsere Ängste, unsere Sorgen und unseren Unglauben.

Gott ist wie der Vater am Anfang der Geschichte und wir sind seine Kinder. Wir dürfen ihm vertrauen, genauso wie der Junge seinem Vater vertraut hat. Gott schiebt uns in der Schubkarre unseres Lebens sicher durch jede Situation. Es mögen sich rechts und links Abgründe auftun, wir mögen durch Täler oder durch Wüstenzeiten gehen. Doch wenn wir in der Schubkarre bleiben und Gott vertrauen, dann wird er uns auch sicher und wohlbehütet durchs Leben bringen.

Und wenn uns der Glaube fehlt, dürfen wir beten: Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben.

 

Gott segne euch!